- damaszieren
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Damaszieren,Verfahren, besonders in der Stahlverarbeitung, zur Erzielung einer Zeichnung und zur Steigerung der Festigkeit und Zähigkeit des Werkstückes (Damaszener Klingen): Dünne Vierkantstäbe verschiedener Dicke und Drähte aus weichem (früher Weicheisen) und hartem Stahl werden mehrfach übereinander gelegt, verschweißt und durch Hämmern zu neuen Stäben gestreckt. Die Berührungslinien der Stahlschichten ergeben das Muster. Die Technik war von der 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts bis zum 11. Jahrhundert im Abendland bekannt, wie die Römerschwerter von Nydam, die »wurmbunten« Klingen der Wikinger oder die fränkischen Klingen mit Wellenmuster zeigen. Über Damaskus wurden im Mittelalter die namengebenden Damaszener Klingen eingeführt, die in einem Gießverfahren (Gusseisen wurde in Stahl infiltriert) in Persien hergestellt wurden. - Seit Einführung der Feuerwaffen wird der orientalische Damaststahl wie ein damasziertes Solinger Material für Büchsenläufe verwendet. Bei unechtem Damaszieren wird das aufwendige Herstellungsverfahren durch Ätzen, Gravieren oder Tauschieren eines homogenen Stahlstücks vorgetäuscht.* * *
da|mas|zie|ren <sw. V.; hat [älter: damaszenieren, nach frz. damasquiner, zu: damasquin = aus Damaskus < ital. damaschino, zu: Damasco = Damaskus]: Stahl od. Eisen mit feinen Mustern versehen: ein altes damasziertes Schwert.
Universal-Lexikon. 2012.